Das Klavier-Ensemble Kukuruz ist gleichermassen auf Theaterbühnen, in Konzertsälen, Clubs, Bars und Werkstätten zu Hause. 2015 standen die vier Pianist*innen im Zentrum der Musiktheater-Produktion „piano forte“ von Ruedi Häusermann im Schauspielhaus Zürich. 2017 erntete ein Auftritt an der documenta 14 im Athener Konzertsaal Megaron stehende Ovationen, bei dem sie auf vier Flügeln Werke von Julius Eastman interpretierten. Die Musik des New Yorker Komponisten, Amerikas vergessenem Minimalisten, der ein spannendes, höchst aktuelles Werk hinterliess, beschäftigt das Kukuruz Quartett seit Jahren. Eastman dachte die minimalistische Avantgarde weiter, indem er deren Stilmuster mit den freieren Impulsen des energetischen Jazz und der kraftvollen Popmusik auflud. Der schwarze Komponist, der seine Werke mit Titeln wie „Evil Nigger“, „Crazy Nigger“ oder „Gay Guerilla“ versah, starb 1990 mit 49 Jahren als Obdachloser in New York. Am unerhört!-Festival spielt das Kukuruz Quartett zwei Stücke aus den „Nigger Series“ sowie die frei notierten Stücke „Buddha“ und „Fugue No. 1“, die Eastman dem Maler Dieter Hall widmete, der ihn 1983 nach Zürich einlud.