Hört man, was man weiß? Wie, wenn dies suspendiert wird? Auf eine Entdeckungsreise ins Auditive geschickt, erscheint hier zuerst fast nichts. Aber hat sich das Ohr an das Zwischenreich des Pianissimo gewöhnt, werden Füllen von Klangfarben sichtbar, in deren raumenthobene Aura sich unverhofft auch das Alltagsgeräusch einlagert - dann überraschende Erscheinungen kurzer Tonformen, die ins Fließen stehengebliebener Zeit wie Offenbarungen des Ohres selbst eintreten, ohne dass man ihre am Instrumenten-Ding verifizierbare Abstammung erraten möchte: Ist der Ton doch das eigentlich Unwahrscheinliche dessen, was im stehenden Klang als so manches webt und schafft, was als ferner Heerzug von Konstellationen unten, in der Ebene des Ständigen sich ereignislos vollzieht. Rainer Schmusch