Clov und Hamm sind die zentralen Figuren. Hamm sitzt in einem seltsamen Sessel mit Rollen, er ist blind, er kann nicht stehen. Clov, sein Schicksalsgenosse und sein Nächster, kann nicht sitzen, er hat eine Art steifes Bein. Die beiden tauschen sich über die verschiedensten zentralen Themen des Lebens aus. In Kurzsätzen streifen sie den Tod, den Sinn des Lebens, Alltagsvorkommnisse, ihren Lebensort, ihre Lebensumstände. Sie sagen, sie seien an einem Ende angelangt, aber sie bleiben an ihrem Ort lebendig und sterben nicht. Clov schiebt Hamm unter eines der beiden Fenster, er bringt ihm, was er zum Leben braucht, ist aber abhängig von Hamm. Die beiden brauchen sich. Einzelne Monologe sind berühmt, etwa Clovs Sinnieren über seine Erziehung in der Gesellschaft, wie leicht man ihm immer Hoffnung gemacht hat, wie sich fast alles Wohlmeinende, Ermutigende als unrealistisch herausgestellt hat. Er selbst spricht in absoluter Ehrlichkeit und Klarheit über sich selbst. Zwei Nebenfiguren sind eingepfercht in zwei Fässern, sie sind nur mit Kopf und Armen sichtbar. Meist sind sie im zugedeckten Fass: Nell und Nagg. Sie sind genauso ihren Lebensbedingungen ausgesetzt und in sie eingepfercht wie Hamm und Clov, aber sie haben auch etwas Ewiggültiges und Zähes, Starkes. Alle vier sind eine sich gegenseitig benötigende Schicksalsgemeinschaft. Unser Pianist Lukas Rickli bringt mit György Ligeti - Kompositionen Tempo in den Abend. Verve und Präsenz erhält der Stoff auch, wenn er bei uns in Baseldeutsch gespielt wird.