Kukuruz Quartet - "Homunculus", unerhört! Festival

| 20:00 Schlosserei Nenniger, Grubenstr 29, 8045 Zürich

Compositions by Mary Jane Leach, Julia Amanda Perry, Simone Keller, Sarah Ayotomiwa Pitan

 

Philip Bartels: Piano, Synth ·

Duri Collenberg: Piano, Synth ·

Simone Keller: Piano, Synth ·

Lukas Rickli: Piano, Synth ·

 

Andri Freuler: Live-Elektronik

Das Kukuruz Quartet bespielt im Rahmen des unerhört!-Festivals zum zweiten Mal in Folge die Schlosserei und steht dabei für das Credo des Festivals, auf Kontinuität und Dynamik zu setzen. Nach seiner intensiven Auseinandersetzung mit den Klangskulpturen des afrikanisch-amerikanischen Komponisten Julius Eastman begibt sich das Kukuruz Quartett auf die Suche nach der Erweiterung des (präparierten) Klavierklangs mit elektroakustischen Mitteln. Die Fragen „Was ist ‚künstlich‘?“, „Was ist ‚natürlich‘?“, „Was ist ‚normal‘?“ sind dabei nicht nur musikalische, sondern durchaus programmatische. Diesmal stehen vier Komponistinnen im Zentrum des Programms, das von der Arbeit der letzten drei Jahre und den gemeinsamen Entdeckungen geprägt ist: „Lake Eden“ ist ein Stück der amerikanischen Komponistin, Eastman-Expertin und -Biografin Mary Jane Leach. Simone Keller hat für Kukuruz den südamerikanischen Freiheitskampf und Eastmans musikalisch-politisches Guerilla-Credo zusammengefasst und in den „kreativ-chaotisch-basisdemokratischen Band-Katalysator“ geworfen. Die titelgebende Komposition über den künstlichen, kleinen Menschen stammt von Julia Amanda Perry, die bei Nadia Boulanger und Luigi Dallapiccola studierte und bereits in den Fünfzigerjahren ihre afrikanisch-amerikanische Tradition überzeugend mit zeitgenössischer europäischer Musik verband. Das Stück „2'“ für eine unbestimmte Anzahl von Klavieren (mindestens 1) plus Elektronik stammt schliesslich aus der Feder der jungen nigerianisch-amerikanischen Komponistin Sarah Ayotomiwa Pitan, die über ihre Arbeit sagt: „I am interested in the production of noise as an improvisatory result, or byproduct of overwork and miswork.“

foto: Lothar Opilik